Ein zentrales Element des Projekts war die Erstellung eines Audioguides in deutscher Sprache, da es für das im Elsass gelegene KZ keine deutschsprachige Führungen für Schulklassen gibt. Dieser Audioguide führt die Besucher in die Geschichte des KZs Natzweiler-Struthof ein und beleuchtet das unmenschliche Leben dort aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Jugendlichen entwickelten die Inhalte selbst, indem sie sich mit Zeitzeugenberichten, historischen Dokumenten und wissenschaftlicher Literatur auseinandersetzten. Dadurch konnten sie den Besuchern am Tag der offenen Tür nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch emotionale Zugänge zu dem Thema schaffen.
Zusätzlich entstand eine Fotoausstellung, die das unvorstellbare Grauen des KZs Natzweiler-Struthof visuell erfassbar machte. Bei Minusgraden, Schneefall und Nebel erlebten unser Projektteilnehmer die bedrückende Atmosphäre im Areal des KZs, das in einem ehemaligen Schigebiet errichtet wurde, am eigenen Leib. Die Schüler selbst hielten ihre Eindrücke beim Besuch des KZs fest und stellten die Bilder eigenhändig für die Ausstellung zusammen. Diese Bilder sollen die Betrachter gemeinsam mit dem Audioguide anregen, über die Auswirkungen von Gewalt und Unrecht nachzudenken und die Relevanz der Erinnerungsarbeit zu erkennen.
Besonders hervorzuheben ist die Besorgnis einiger Teilnehmer, dass sich solche Ereignisse in der Zukunft wiederholen könnten. Die Jugendlichen erkannten, dass das Wissen um die Vergangenheit und das Bewusstsein für demokratische Werte wichtig sind, um eine Wiederholung der Geschichte zu verhindern. Im Rahmen ihrer Arbeit am Projekt zeigten die Schülerinnen und Schüler in starkes Engagement für den Erhalt und die Förderung demokratischer Strukturen in der heutigen Gesellschaft.
Insgesamt hat unser Projekt am Stefan-Andres-Gymnasium nicht nur dazu beigetragen, das historische Wissen der Teilnehmer zu erweitern, sondern auch deren soziale und politische Sensibilität geschärft. Der Audioguide und die Fotoausstellung werden nicht nur das Resultat der Projektwoche, sondern wichtige Beiträge zur Erinnerungskultur an unserer Schule sein, die künftigen Jahrgängen zugänglich gemacht werden.
Gleiches gilt für die Mauersteine gegen Hass und Gewalt, die am Tag der Offenen Tür im Ausstellungsraum des Projekts entstanden sind. Sie sollen die Botschaft über die Projekttage hinaus in unsere Schule hineintragen, damit sie dort Wurzeln schlägt. Denn am SAG ist „NIE WIEDER“ genau jetzt!
Wir danken allen Schülerinnen und Schülern auch auf diesem Weg noch einmal für ihre engagierte Mitarbeit am Projekt, das auch für uns eine tolle Erfahrung war.
Sarah Santangelo und Manuela Schnitzius