Eine etwas andere Onlinekonferenz
Aufregende Schulstunden während des Lockdowns
Wir alle merken es: Corona schränkt uns ein, nicht nur in Bezug auf unsere Freizeitgestaltung, sondern auch in Bezug auf die Angebote und Möglichkeiten, die wir hinsichtlich des Unterrichts und der Bildung haben. So musste unser Theaterbesuch, der auf den 17.12.2020 im Theater Trier angesetzt war, zunächst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Zum Glück bekamen wir, der Deutsch LK1 der Stufe 11, am Montag, den 8.2.2021 und am Dienstag, den 9.2.2021, dennoch die Gelegenheit, uns mit einigen wichtigen Akteuren des Theaterstücks „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller zu unterhalten und Fragen rund um die Inszenierung zu stellen. Dies geschah in Form einer Onlinekonferenz auf der Plattform BigBlueButton.
Am 08.02 fand das erste virtuelle Treffen statt, in dem uns Regisseur Rüdiger Pape, Theaterpädagogin Nina Dudek und Dramaturg Phillipp Müller besuchten. Besonders Rüdiger Pape hat uns einige sehr interessante Fakten zu seiner Interpretation und Umsetzung des Stücks verraten. Ohne Spoiler natürlich 🙂
So musste die Sprache natürlich dem Verständnis des Trierer Publikums im 21. Jahrhundert angepasst werden, denn allein vom einmaligen Zuhören und Ansehen den gesamten Inhalt in altertümlicher Sprache zu verstehen und aufzunehmen ist natürlich anspruchsvoll. Auch wurden Texte aus „Gründen des Rhythmus“ adaptiert und gekürzt, etwa ein Drittel des gesamten Textes fiel
weg, da es aufgrund des Aufbaus des Trauerspiels schwierig sei, die Sprache und Handlung auf Schillers Weise zu belichten, so Pape selbst. Auch Louises Mutter, Frau Miller, ist kein Teil der Inszenierung, denn auch im Original verschwindet sie irgendwann einfach aus dem Stück. „Es gibt ja von Schiller keine Mutter von Ferdinand“ (Müller). Ihre Rolle ist laut Pape die „Speichelleckerin des Adels[…] als Gegenposition zum Miller“.
Anschließend durften wir dem Team einige unserer Fragen stellen, die wir teils für euch zusammengeschrieben haben. Wie lange dauerten die Vorbereitungen, bis es zur allerersten Probe kam? Allein die Vorbereitungen auf eine erste Probe haben ganze neun Monate gedauert, was zeigt, wie viel Zeit, Arbeit und Gedanken in jedes Stück investiert werden. Den Entschluss, „Kabale und Liebe“ im Dezember 2020 aufzuführen, habe man bereits im Dezember 2019 gefasst! Zunächst musste überlegt werden, welcher Regisseur denn geeignet sei, das Drama zu interpretieren und inszenieren, aber auch auf die Bedürfnisse des Trierer Publikums eingehen könnte. Als ihre Wahl auf Rüdiger Pape fiel, wurde im Frühjahr 2020 das Erstgespräch geführt, in dem man prüfen musste, ob diese Wahl denn für alle Partien stimmig ist. Anschließend müssen noch Kostüm- und Bühnenbildner gefunden werden. „Das dauert schon relativ lange“, so Pape.