„Wir sind da!“ Sofort bricht nervöses Reden durch den Bus. Selbst Eggi, der Busfahrer, der unermüdlich uns die ganzen Stunden über gefahren hatte, wirkte erleichtert. Auch wir empfanden zunächst Erleichterung, die jedoch angesichts der wachsenden Aufregung, unsere Gastfamilien zu treffen, schnell wieder verflog. Die Spannung stieg weiter, als wir in Hastings am Busparkplatz standen und nacheinander aufgerufen wurden. Dank der Warnwesten kamen wir dann alle heil an und lernten von unseren Gastfamilien im Laufe der Woche einiges, z.B., dass Vegetarier kein Fleisch essen, aber auch wie wichtig Herzlichkeit ist.
Trotz der ganzen kulturellen Sehenswürdigkeiten zog es uns montags in Brighton als ersten an den Strand, wo nichts ahnende Möwen gescheucht und Steintürme gebaut wurden. Zum Glück verloren wir niemanden wegen Glücksspielen am Brighton Pier! Später im Royal Pavilion waren selbst Leute, die sich weniger für Geschichte interessieren, sprachlos als wir uns im Essenssaal des Kronprinzen und späteren Königs George IV wiederfanden. Besonders die fein modellierten Figuren Skulpturen und prunkvollen Kronleuchter in Form von Drachen, Wasserspeiern und Vögeln imponierten. Doch nicht nur hier fand man komische Vögel. Auch die Familien hatten interessante Haustiere; unvergessliche Beispiele wären hierfür die Schlange, Wellensittiche mit eigener Alexa und Tanzzimmer, sowie Echsen, deren Futter sich in Form von Heuschrecken ein neues Zuhause im Koffer einer Mitschülerin suchten.
Nach tierisch interessanten Kurzvorträgen auf der Stadtführung, sowie einem faszinierendem Aufenthalt im Beaney House of Arts and Knowledge, begann die große Shoppingtour durch Canterbury. Einige verliebten sich in einen Record Store und besorgten sich ihre ersten Schallplatten (sie hatten keinen Spieler), andere bekamen Kosmetikberatung oder tauchten ab im Bücherladen. Jeder genoss allerdings die wunderschönen, sorgfältig angelegten Blumenbeete der Westgate Gardens.
Nicht zu vergessen ist natürlich auch das Highlight unseres Besuchs: der Tag in London. Bewaffnet mit Lunchpaketen sahen wir die berühmten Sehenswürdigkeiten und Orte wie Big Ben, Buckingham Palace, London Eye und die Parlamentsgebäude in echt. Die große Vielseitigkeit der Hauptstadt wird besonders bei der Wahrnehmung von Ampeln deutlich, doch auch Zebrastreifen bekamen Zeit in den Diskussionen zugeteilt. Es wurde ein langer Tag und da das Frühstück nicht allzu sättigte, wurden im Bus Schnitzelbrötchen gedealt. Zum Glück ist das nicht illegal.
Donnerstag wurden einige von uns zu blutrünstigen Wikingern, während wir etwas über die Geschichte Großbritanniens erfuhren. Doch auch die Traditionen interessierten uns und so nahmen wir an einem Cream Tea Workshop über Teeetiquette teil. Motivationsprobleme konnten hier definitiv beseitig werden.
Die kamen erst wieder auf, als wir auf der Fähre Artikel über die Studienfahrt verfassen mussten. Worüber man da nur schreiben könnte! 😉
Für die Klasse 10b, Mia Blaes und Carolina Longen