Samstag, der 8. Oktober 2022 – endlich war der große Tag da! Noch etwas müde, aber voller Vorfreude trafen sich die 26 Achtklässler des SAG am Findel in Luxemburg, um gemeinsam ein Abenteuer in Mailand anzugehen: eine Woche mit gleichaltrigen PartnerschülerInnen einer italienischen „Scuola Media“ zu verbringen! Möglich hat dies das europäische Erasmus plus-Programm gemacht, für das sich das SAG vor Kurzem akkreditiert hat. Dieses Programm hat sich zum Ziel gesteckt, SchülerInnen aus der Europäischen Union miteinander in Kontakt zu bringen, um so deren Lebenswelt, schulische Realität und Wirklichkeit entweder auf digitalem Wege oder in „live“ kennenzulernen. Frau Wagner und Frau Morbach haben dabei den Weg der hautnahen, reellen Begegnung gewählt und sind mit ihren Schützlingen ins Land gereist! Eine besondere Herausforderung lag darin, dass die italienischen SchülerInnen zwar über Deutschkenntnisse verfügen, die Schweicher Kids aber kein Italienisch sprechen! Aber wie das in Europa nunmal an der Tagesordnung ist, wurde als Lingua franca Englisch gesprochen. Ein perfektes, europäisches Programm!
Von Null auf Hundert ging es dann am Nachmittag bei der Ankunft in der Schule „Q. Di Vona T. Speri“ im Herzen der Stadt: Nicht nur ein meterlanges, selbst zusammengestelltes Büffet mit typischem italienischem Essen erwartete uns, sondern auch eine sehr lebhafte, bestgelaunte Meute aus italienischen Teenagern, die ihre Freude über unsere Ankunft kaum zurückhalten konnten – laute Musik und Tanz (sogar der LehrerInnen!) unterstützten diese energiegeladene Stimmung! Auf diesem Adrenalinniveau verlief dann die ganze Woche.
Neben vielen zwischenmenschlichen Erfahrungen, die unsere deutschen Jugendlichen machten („Die sind alle so großzügig hier!“, „Die machen so viele Komplimente, das ist schön.“, „Man fühlt sich einfach so gut hier.“), wurde auch viel auf kulinarischer Ebene gelernt („Es hat richtig gut geschmeckt!“, „Ich will hier nicht mehr weg- es ist so lecker!“, „Das Büffet war 6m lang“, „Kenne ich gar nicht, aber ich hab das probiert!“) und der eigene kulturelle Horizont erweitert (SchülerIn: „Hm, was ist das? Ein Nilpferd? Mit einem Baby drunter?“- Nein! Natürlich war das die Wölfin, die Romulus und Remus säugte, was ab sofort jeder wusste. Neben einer Hospitation im Unterricht, einer Exkursion zum Abendmahl von Da Vinci, einem Crash-Kurs in Italienisch war Ziel der Arbeit in der Schule eine „Sprachstadt“, eine „Città delle Lingue“, am letzten Vormittag, bei der verschiedene Szenen an diversen Stationen simuliert wurden und Deutsche und Italiener miteinander in authentische Dialoge treten sollten.
Am letzten Abend zeigte sich die dramatische Seite einer solchen Schülerbegegnung: Viele Tränen liefen und die AustauschpartnerInnen lagen sich lange in den Armen! Wer vorher nicht schon weinte, weinte bei diesem Anblick! Auf dem Heimweg waren sich alle einig: Wir wollen uns wiedersehen! Daher freuen wir uns schon ungemein auf den Gegenbesuch am SAG in Schweich, der vom 17.4. – 20.4.2023 stattfinden wird! A presto!
Kleine Zitatsammlung aus den Berichten der SchülerInnen zu den einzelnen Tagen:
Samstag, 8.10.
„Die Italiener hatten ein tolles Büffet vorbereitet. Aber bevor wir uns etwas davon nehmen durften, mussten wir erstmal mit Bildern unseren Partner suchen. Dann lernten wir uns kennen. Meine Partnerin ist sehr nett und wir haben uns direkt gut verstanden.“
Hannah B.
„Dazu lief laute Musik und alle haben getanzt, eingeschlossen die Lehrer/innen. Dadurch herrschte schon bald eine hervorragende Stimmung. Etwas später durften die deutschen Schüler/innen gemeinsam das Lied der Woche auswählen, wobei ,,The Night ‘’ von Avicii siegte. Als die Feier beendet war, bekamen wir jeweils eine exklusive Führung von unseren Partner/innen durch die Schule. Sie zeigten uns das riesige und altmodisch gebaute Gebäude, sowie den Pausenhof und die Sporthalle. (…) Es war ein sehr schöner und ereignisreicher Tag, an dem wir gelernt haben, uns auch mal mit Händen und Füßen zu verständigen.
Emma M.
Sonntag, 9.10.
„Gegen 12 Uhr fuhren wir mit der U-Bahn weiter zur Schule, wo wir unsere Austauschpartner und Austauscheltern trafen. Alle SchülerInnen aus der Klasse 3g fuhren mit Autos zu einem Schüler der 3g, der uns zuhause zum Essen einlud. Er wohnt in einem riesigen Haus, das ein paar Kilometer vor der Grenze zur Schweiz liegt. Dort spielten wir Gemeinschaftsspiele, wie zum Beispiel „Werwolf“, später gab es noch Kuchen.“ Anne K.
Montag, 10.10.
Daraufhin sind wir einen circa 20 Minuten langen Fußweg zur Schule gegangen. Dort
angekommen wurden wir in 2 –3er Gruppen in verschiedene Klassen aufgeteilt. Mara und
ich waren in der 2e. Alle Kinder waren sehr laut und unruhig, haben sich aber bemüht, mit
uns zu kommunizieren. Die Schule war sehr groß und wirkte sehr alt.
Maya E.
Vor der Schule gingen wir in einer größeren Gruppe von Deutschen und Italienern zusammen in die Stadt. Wir gingen eine Weile, bis wir bei einer Eisdiele ankamen. Dort aßen wir alle ein Eis. Es war sehr lecker. Nach dem Eisessen hatten die Italiener einen kleinen Streit und das große Temperament von ihnen stach hervor. Danach gingen wir in einen nahegelegenen Hof, in dem man Basketball und Kicker spielen konnte. Ich und meine Freunde spielten einige Stunden Kicker und lachten viel. Es war sehr lustig und wir hatten viel Spaß.
Amelie F.
Dienstag, 11.10.
Natürlich gab es auch Pannen…
Als wir das ,,Ostello Bello“ verließen, waren wir alle sehr aufgeregt. Wir fuhren mit der Metro, doch gerade als Frau Wagner einsteigen wollte, schlossen sich die Türen und sie kam nicht mehr hinein. Sie nahm es aber mit Humor und machte ein paar Grimassen.
Bei unserer Ankunftsstelle warteten wir und es dauerte nicht mehr lange, bis Frau Wagner bei uns eintraf.
Simon L. und Emma N.
Mittwoch 12.10.
Wir sind mit Frau Buttita und einer anderen Lehrerin in die Aula gegangen und haben dort ein paar italienische Sachen gelernt. Um 14 Uhr sind wir nach Unterrichtsschluss in die Mensa gegangen und haben Mittag gegessen. Danach sind in den Innenhof gegangen und haben Sportspiele gespielt. Es gab Volleyball, Fußball und Basketball. Am Anfang habe ich Basketball gespielt, danach noch ein bisschen Fußball mit meinen Freundinnen. Um 17 Uhr ungefähr sind wir in einer kleineren Gruppe, also ein paar Deutschen und ihre Austauschpartner durch Mailand gegangen. Die Italiener haben dann entschieden, dass wir zu „City Life“ gehen. Dort sind wir mit der Metro hingefahren und wir sind auch eine spezielle Bahn gefahren, die keinen Lokführer hat, sondern automatisch fährt. Deswegen konnte man auch vorne und hinten auf die Schienen schauen.
Hannah H.
Abends waren wir zusammen essen und wurden anschließend von dem Vater einer Austauschschülerin zurück ins Ostello gebracht. Dort haben wir zusammen mit unseren Lehrerinnen noch etwas gespielt und sind dann anschließend auf unsere Zimmer schlafen gegangen.
Hannah T.
Donnerstag, 13.10.
Der vorletzte Tag unseres Aufenthaltes in Mailand war mein 14. Geburtstag. Etwas mulmig war mir schon bei dem Gedanken, meinen Geburtstag zum ersten Mal ganz ohne meine Familie zu verbringen. Aber unsere Mailand-Gruppe hat diesen Tag für mich absolut perfekt gestaltet. (…) Projektarbeit stand an diesem Tag auf dem Programm. Eine Austauschschülerin aus Mailand hatte am selben Tag Geburtstag und so wurde Projektarbeit zu einer tollen Geburtstagsparty mit Buffet und Gesang.
Louis B.
Dort waren wir, mit den italienischen Kindern, in der Aula und haben Rollenspiele gemacht. Einmal in einem Restaurant, in einem Kleidergeschäft, in einer Jugendherberge und in einer Disco. Das war sehr lustig.
Samuel T.
Nach einer gemeinsamen Abschlussrunde, in der wir unseren Aufenthalt in Mailand nochmal Revue passieren haben lassen, bekamen wir zur Erinnerung alle ein weißes T-Shirt mit unserem Mailand-Logo, auf dem wir dann alle Unterschriften sammelten, es anschließend anzogen und ein schönes Gruppenfoto auf dem Schulhof machten. Danach gab es bei schönem Wetter ein Picknick im Hof. Die Austauschschüler hatten Snackboxen vorbereitet und wir aßen gemeinsam zu Mittag.
Louis B.
Um 17:30 Uhr haben wurden wir von unseren italienischen Austauschpartnern abgeholt. Gemeinsam spazierten wir zu einer Pizzeria. Dort angekommen, hat der Kellner uns zu unseren Tischen gebracht. Nach und nach wurden uns leckere Pizzen aufgetischt. Als wir diese und ein kleines Eis verdrückt hatten, kam auch schon das Schwerste des Tages – der Abschied. In diesem Moment wurden viele Tränen vergossen. Während manche schon nach Hause gegangen waren, konnten sich einige nicht voneinander trennen. Ein paar Minuten später mussten wir dann trotzdem los. Zurück im Hostel sind die meisten auf ihre Zimmer gegangen, um schlafen zu gehen und die aufregenden Tage im schönen Milano noch einmal Revue passieren zu lassen.
Lotta O.